Illumination Mainansicht Höchst
Planungsanlass:
Im Rahmen des Förderprogramms für Höchst wurde 2010 beschlossen, auch in Höchst die Mainansicht in vergleichbarer Form wie in der Innenstadt zu illuminieren. Damit soll die historisch bedeutsame, schon in der so genannten "Merianansicht" dargestellte Mainfront auch nachts hervorgehoben werden.
Projektgebiet
Die Illumination des Mainufers im Frankfurter Stadtteil Höchst umfasst die Grünanlage zwischen Bolongaropalast und Mainmühle, die Stadtmauer von der Mainmühle bis zum Ochsenturm sowie die Gebäude Ochsenturm, Zollturm, Maintor, Justinuskirche und Schlossturm. Die Strecke entlang des Mains ist zirka 650 m lang.
Langfristig ist eine Ergänzung durch eine Illumination des Bolongaropalastes und seines Gartens vorgesehen.
Planungsziele
Mit der Illumination der historischen Höchster Mainansicht werden zwei Ziele verfolgt:
Im Sinne des Rahmenplanes für Höchst soll die Mainuferzone aufgewertet werden. Das Tagbild der bedeutenden Stadtansicht, die bereits in der berühmten Ätzradierung von Matthäus Merian dem Älteren (1593-1650) dargestellt ist, soll um ein authentisches Nachtbild im Sinne einer zeitgemäßen Beleuchtung ergänzt werden. Das Beleuchtungskonzept wird die Attraktivität der neu gestalteten Uferpromenade auch nachts zur Geltung bringen und so die Aufenthaltsqualität steigern.
Dabei wird die Illumination des Höchster Mainufers in derselben Beleuchtungsqualität und unter Verwendung der in der Innenstadt eingesetzten Leuchtentypen fortgesetzt. So wird auch hier ein lichttechnisch sanfter und zurückhaltender Gesamteindruck der Stadtsilhouette hergestellt.
Projektverlauf
2008 | Bau einer Referenzbeleuchtung - Beleuchtung des Maintores, Bodeneinbaustrahler an der Stadtmauer |
2010 |
Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Durchführung |
2011-2012 |
Ausführungsplanung und Vergabe |
2013 |
Denkmalrechtliche Genehmigung, Abschluss von Gestattungsverträgen, Baubeginn Wegebeleuchtung |
2014 | Bauabschnitt Justinuskirche |
2014-2015 |
Bauabschnitt Schloss |
Seit Mai 2013 wurde die Wegebeleuchtung im Abschnitt zwischen Bolongaropalast und Fähranlage ergänzt. Durch diese Maßnahme wurde eine durchgehende Beleuchtung des Hauptweges an der Uferkante erreicht, so dass die bisherige, technisch veraltete Beleuchtung am Weg entlang der Stadtmauer abgebaut werden konnte.
Zwischen dem Bolongaropalast und der Mainmühle wurden Bodeneinbaustrahler montiert, um die Bäume in Szene zu setzen. Ab dem Spielplatz wurden die schon aus einer Referenzbeleuchtung vorhandenen Bodeneinbaustrahler entlang der Stadtmauer ergänzt. Die Stadtmauer ist bis zum Ochsenturm illuminiert, dabei werden die aus Sandstein hergestellten Abschnitte mit Steinmetzarbeiten besonders hervorgehoben.
Der Ochsenturm am westlichen Ende der Stadtmauer wurde in drei Abschnitten entsprechend der verschiedenen Materielaien beleuchtet: Bruchsteinmauerwerk, verputzte Flächen und Schieferdach haben eine jeweils farblich passende Illumination.
Für die Illumination der Justinuskirche wurden Bodeneinbaustrahler eingebaut, sowie Leuchten an der Dachkante. Der historische Handkran an der Seilerbahn wurde ebenfalls beleuchtet.
Der Schlossturm wurde differenziert illuminiert. Dazu wurden auf dem Dach unterhalb des Turmschaftes, auf dem Balkon und auf der Kuppel Leuchten angebracht
Im Durchgang des Zollturms wurden Leuchten angebracht, welche die Decke ausleuchten. Damit wurde dieser Durchgang hell und übersichtlich.
Technik und Kosten:
Die bisher vorhandenen Scheinwerferbatterien, zum Beispiel am Fähranleger auf einem frei stehenden Mast angebracht waren wurden abgebaut. Sie wurden durch gebäudenah angebrachte Leuchten ersetzt. Dabei wurden Leuchten verschiedener Hersteller mit energiesparenden konventionellen Leuchtmitteln und LEDs verwendet. In der abschließenden Energiebilanz wird so trotz erweiteter Beleuchtung weniger Strom verbraucht als durch die bisherige Beleuchtung. Die Illumination kann nach Fertigstellung unabhängig von der Straßenbeleuchtung geschaltet werden. Derzeit ist ein Betrieb von der Dämmerung bis 24:00 Uhr geplant.
Für die Illumination wurde mit dem Beschluss von 2010 ein Budget von 1,5 Millionen Euro für Planung Ausführung zur Verfügung gestellt.