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Förderprogramm Innenstadt Höchst

Revitalisierung der Innenstadt Höchst als Wohn- und Geschäftsstandort

Thema:
Stadterneuerung, Gewerbe
Stadtteil: Ortbezirk:
6
Gebietsgröße:
Rahmenplangebiet rund 57 ha
Kontakt:

Frau Anne Lederer
Telefon: +49 (0)69 212 34403


Projektbeschreibung

Planungsanlass
Der Stadtteil Höchst ist noch vielen bekannt durch den Industriepark des ehemaligen Konzerns Hoechst AG. Doch Höchst hat noch vieles mehr zu bieten! Der Stadtteil hat eine lebendige Altstadt mit der größten geschlossenen Fachwerkbebauung Frankfurts, die seit 1972 unter Denkmalschutz steht. Vom Main her betrachtet präsentiert sich der Stadtteil mit Schloss und Stadtmauer, Justinuskirche und Bolongaropalast mit einem historischen Ensemble einer bis 1928 selbstständigen Stadt. Bedingt durch verschiedene Faktoren leidet aber Höchst unter einem Bedeutungsverlust, der auch mit wirtschaftlichen Einbußen einhergeht. Die Konkurrenz des expandierenden Main-Taunus-Zentrums, der Wegzug der Kreisverwaltung und die Verlagerung des Haupttores des Industrieparks nach Süden haben hierzu beigetragen. Höchst bietet Qualitäten als Wohn- und Geschäftsstandort, die es vor dem Hintergrund der aktuellen Stadtentwicklung zu schützen und auszubauen gilt.

Mit dem Rahmenplan wurden daher - ausgehend von Strukturuntersuchungen des Stadtteils - die Bindungen, die Mängel und die Chancen von Höchst herausgearbeitet. Der Rahmenplan diente als Grundlage für das 2006 von der Stadt Frankfurt am Main beschlossene kommunale Förderprogramm Innenstadt Höchst. Nach 10-jähriger Laufzeit wurde das Förderprogramm ab 2018 mit einer Verlagerung der Schwerpunkte für weitere fünf Jahre fortgesetzt.

Die Stadtverordnetenversammlung hatte Mitte 2018 die „Richtlinien zur Förderung der Umgestaltung von gewerblichen Erdgeschosszonen sowie der Aufwertung des Geschäftsumfeldes in der Innenstadt Höchst“ beschlossen und die bestehenden Förderrichtlinien für die Bezuschussung der Modernisierung des Wohngebäudebestandes ersetzt. Nach knapp zweieinhalb Jahren Laufzeit wurde die Richtlinie am 10.12.2020 auf Grundlage der Beratungserfahrungen in Teilen verändert und angepasst. Neben inhaltlichen Klarstellungen wurde der Förderansatz für Fassadensanierungen bei Gebäuden ohne Denkmalschutz erhöht.
Mitte 2023 wurde erneut beschlossen, das Programm mit zwei aktiven Jahren und einem Nachsorgejahr bis Ende 2026 zu verlängern.

Planungsgebiet
Das Plangebiet wird begrenzt durch die Leunastraße im Westen, durch den Main bzw. die Nidda im Süden, durch die Russinger- und die Bolongarostraße im Osten sowie die Ludwig-Scriba-Straße und die Gleisanlagen im Norden.

Planungsziele
Ziel bei der Fortsetzung des Förderprogramms ist es, die Innenstadt Höchst in ihrer zentralen Funktion im Bereich Einzelhandel/Gewerbe/Dienstleistung zu stärken und die Qualität als Wohn- und Geschäftsquartier für breite Kreise der Bevölkerung zu steigern.

Neben der zentralen Funktion als wirtschaftliches Zentrum sind dabei folgende Funktionen von besonderer Bedeutung

 

 

  • Identifikationsort
  • Kultureller Mittelpunkt
  • Ort der Begegnung, Integration und Kommunikation
  • Mobilitätsknotenpunkt
  • Ort zum Wohnen, Arbeiten und Leben

Über finanzielle Anreize in bauliche Investitionen sollen erdgeschossige Gewerbeflächen attraktiver gestaltet, bewährte Nutzungen verstetigt und Leerstand beseitigt werden. Mit den Investitionen soll zur Erhaltung wertvoller Bausubstanz und zur Aufwertung des städtebaulichen Erscheinungsbilds der Immobilien sowie zur Stärkung des Geschäftsumfeldes beigetragen werden.
Neben den Zuschüssen für Maßnahmen zur Umgestaltung von gewerblich genutzten Erdgeschosszonen werden Maßnahmen im öffentlichen Raum, die zur Aufwertung des Geschäftsumfeldes beitragen und Gemeinschaftliche Aktivitäten, die das Image der Innenstadt Höchst verbessern, gefördert.

Projektverlauf 

Juni 2023: Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur erneuten Verlängerung des Förderprogramms über zwei aktive Jahre und einem Nachsorgejahr bis Ende 2026

Oktober 2020
: Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Änderung der Richtlinien zur Förderung der Umgestaltung von gewerblichen Erdgeschosszonen sowie der Aufwertung des Geschäftsumfeldes in der Innenstadt Höchst

November 2018: ProjektStadt erhält gemeinsam mit Büro ammon + Sturm den Zuschlag für das Stadtteilmanagement und die Modernisierungsberatung der Innenstadt Höchst

Juni - November 2018: Europaweites Vergabeverfahrens für die Durchführung des Stadtteilmanagements und der Modernisierungsberatung Innenstadt Höchst

Juni 2018: Stadtverordnetenversammlung beschließt

  • Richtlinien zur Förderung der Umgestaltung von gewerblichen Erdgeschosszonen sowie der Aufwertung des Geschäftsumfeldes in der Innenstadt Höchst
  • Aufhebung der bisherigen Richtlinien.

Die zentrale Funktion der Innenstadt Höchst soll gestärkt werden.

Ziele der finanziellen Anreize in bauliche Investitionen sind:

  • Attraktivierung erdgeschossiger Gewerbeflächen
  • Verstetigung bewährter Nutzungen
  • Beseitigung von Leerstand
  • Erhaltung wertvoller Bausubstanz
  • Aufwertung des städtebaulichen Erscheinungsbilds der Immobilien
  • Stärkung des Geschäftsumfelds

Dezember 2016: Beschluss der Stadtverordnetenversammlung

  • zur Verlängerung des Förderprogramms
  • erneuten städtischen Fördermitteln in der Höhe von 10 Millionen Euro

Entscheidungsgrundlage war ein Evaluationsergebnis, das neben Erfolgen weiterhin strukturelle Missstände in Höchst aufzeigte.

April 2012 - Juli 2017: Betreuung des Projektes als Quartiersmanager durch die Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft GmbH mit ihrer Marke NH ProjektStadt

  • Leitbild: Entwicklung eines multifunktionalen Stadtteilzentrums mit den Handlungsfeldern Versorgung, Wohnen, Arbeiten, Leben, Kultur und Freizeit
  • Umsetzung: zahlreiche Maßnahmen, wie die Einrichtung eines Tourismusbüros oder die Belebung der Mainmühle mit einem Café
  •  Imageverbesserung des Stadtteils: Durchführung von Aktionen wie dem Postkartenwettbewerb und dem halbjährlich stattfindenden Designparcours

2008 - 2018: Beratung der privaten Bauwilligen durch beauftragte Architektin Frau Lotte Plechatsch

  • Beratung der Eigentümerinnen und Eigentümer von rund 400 Liegenschaften
  • 281 Bewilligungen mit Gesamtbewilligungssumme von circa 9,3 Millionen Euro

2008 - 2011: Teilnahme des Stadtteil Höchsts an dem EU-Projekt MANDIE mit dem Ziel der Förderung und Reaktivierung von Stadtteilzentren

Februar 2008: Stadtverordnetenversammlung beschließt die Förderrichtlinien für das Förderprogramm Innenstadt Höchst mit 21 Millionen Euro

Ziel der Förderung:

  • Schaffen von,  Anreizen für notwendige Investitionen zur Erhaltung und Aufwertung der vorhandenen Bausubstanz und des Stadtbildes
  • Steigerung der Qualität der Höchster Innenstadt als Wohngebiet
  • Beitrag leisten zum Geschäftszentrum für breite Kreise der Bevölkerung

2006: Beschluss der Stadtverordnetenversammlung

  • des Rahmenplans
  • zur Aufstellung eines Förderprogramms Innenstadt Höchst

2000: Beauftragung des Magistrats zur Aktualisierung des Rahmenplans aus dem Jahr 1990 durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung inklusive Erstellung eines Stadtteilverkehrsplans und Parkraumbewirtschaftungskonzeptes als Grundlage für Planung

Zur Seite der Stadtteil- und Modernisierungsberatung



Publikationen des Stadtplanungsamtes zum Projekt


Mehr Informationen

Stadtteilmanagement und Modernisierungsberatung

Als Zentrum der lokalen Aktivitäten zur Stärkung des Standorts fungiert das Stadtteilbüro Innenstadt Höchst.
Alle Vermittlungs- und Beratungsleistungen des Stadtteilmanagements und der Modernisierungsberatung sind für alle offen und kostenfrei.


Stadtteilbüro Höchst, © Nassauische Heimstätte

Aufgabe des Stadtteilmanagements der ProjektStadt ist es, als „Stadtteilagentur“ Räume, Menschen und Ideen zusammenzubringen. Dies umfasst insbesondere folgende Aspekte:

„Stadtteilagentur“ für die Nutzung der Erdgeschossbereiche

  • Leerstands- und Gewerbeflächenmanagement
  • Unterstützung von Eigentümern bei der Akquisition von Mietern
  • Unterstützung von Ansiedlungsinteressierten bei der Suche nach Räumen
  • Vermittlung von Zwischennutzungen für temporäre Leerstände

Profilbildung/Branding

  • Durchführung eigener Aktionen zur Imageverbesserung
  • Aktivierung von Eigentümern und Gewerbetreibenden zu gemeinschaftlichen Aktivitäten
  • Vernetzung mit zivilgesellschaftlichen Aktivitäten
  • Ansprechpartner für Förderung gemeinschaftlicher Aktivitäten

Dialog und Beteiligung

  • Vor-Ort-Präsenz und Sprechstunde im Stadtteilbüro
  • Funktion als „Ideenbörse“
  • Intensive Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren
  • Beteiligung, Moderation und Konfliktmanagement

Projektteam Höchst, von links nach rechts: Dr. Jürgen Schmitt (ProjektStadt), Anne Lederer (Stadtplanungsamt), Frank Ammon (ammon + sturm), Jenny Nußbaum (ProjektStadt), © Nassauische Heimstätte

Aufgabe der Modernisierungsberatung ist es, Eigentümer:innen sowie Gewerbetreibende bezüglich der baulichen Umgestaltung und Aufwertung von gewerblich genutzten Erdgeschosszonen im persönlichen Gespräch zu beraten. Dies umfasst folgende Aspekte: 

  • Beratung zu im Bestand erkennbaren, baulichen oder gestalterischen Potentialen und Defiziten (Nutzung, Grundrissorganisation, Erschließung, Konstruktion, Fassadenzustand und –gestaltung).
  • Beratung bezüglich baulicher Veränderungen zur Verbesserung der Funktion als gewerblich genutzte Flächen sowie zur Verbesserung der Barrierefreiheit.
  • Beratung bezüglich Maßnahmen zur Verbesserung des privaten und öffentlichen Umfeldes oder zur Stadtbildpflege.
  • Im Einzelfall Bewertung und Beratung bezüglich technischer und gestalterischer Lösungen hinsichtlich Grundrissorganisation, Materialien, Konstruktion, Detailüberlegungen, Barrierefreiheit, energetischer Optimierung.
  • Beratung bezüglich dem Erfordernis von baurechtlichen, erhaltungsrechtlichen oder sonstigen Genehmigungen sowie bezüglich der Wirtschaftlichkeit und Plausibilität von Maßnahmen.
  • Unterstützung und Beratung bei der Antragstellung von Bauzuschüssen im Sinne des Förderprogramms „Innenstadt-Höchst“ oder anderer Förderprogramme.

 

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Förderungen

Auf Grundlage der Richtlinien zur Förderung der Umgestaltung von gewerblichen Erdgeschosszonen sowie der Aufwertung des Geschäftsumfeldes in der Innenstadt Höchst können Zuschüsse an private und öffentliche Antragstellerinnen und Antragsteller gewährt werden.

Maßnahmen im Gebäudebestand

Das zentrale Element im Förderprogramm Innenstadt Höchst ist die Gewährung von Zuschüssen für Maßnahmen zur Umgestaltung gewerblich genutzter Erdgeschosszonen. Über finanzielle Anreize in bauliche Investitionen sollen erdgeschossige Gewerbeflächen attraktiver gestaltet, bewährte Nutzungen verstetigt und Leerstand beseitigt werden. Förderfähig sind Umbau- und Anbaumaßnahmen zur Modernisierung und Aufwertung von gewerblichen Erdgeschossflächen inklusive der Einrichtung für Betriebe, die die zentrale Funktion der Innenstadt Höchst stärken. Außerdem können die Sanierung von Fassaden der gewerblichen Erdgeschosszone gefördert werden, hierbei sind Maßnahmen zur Herrichtung sowie zum Rückbau und Ersatz der Außenfassade im Erdgeschoss mit gewerblicher Nutzung im Sinne der Stadtbildpflege inklusive Werbeanlagen förderfähig.

Es konnten bereits für einige Maßnahmen eine Förderung vorgenommen oder vorbereitet werden. So konnte mit einer Förderung von Umbau-und Modernisierungskosten z.B. die Ansiedlung der Stage & Musical Academy Frankfurt in die Königsteiner Straße 17 unterstützt werden.

Maßnahmen im öffentlichen Raum

Maßnahmen im öffentlichen Raum können in der Innenstadt gefördert werden, wenn sie zur Aufwertung des Geschäftsumfeldes beitragen. Hierbei wird unterschieden zwischen Maßnahmen in Flächen (z.B. eine Freiflächenbegrünung) und in Stadtmobiliar (z.B. Pflanzkübel).

Gefördert wurde die „Sommeraktionsfläche“ am Mainufer (weitere Informationen unter „Weitere aktuelle Projekte“).

Gemeinschaftliche Aktivitäten

Ergänzend zur den baulichen Maßnahmen und Maßnahmen im öffentlichen Raum können Gemeinschaftliche Aktivitäten gefördert werden. Finanziert wird die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen und Maßnahmen durch private und öffentliche Initiatoren, wenn diese zur Imageverbesserung der Innenstadt Höchst beitragen.

Gefördert wurden unter anderem die Digitale Gewerbeflächen-Börse (weitere Informationen unter „Aktuelle Projekte“), die Weihnachtsbeleuchtung am Dalbergkreisel, Dalbergstraße und Hostatostraße sowie das Höchster Schlossfest.

Förderprojekte in Höchst


Fassadenleitbild

Als Leitlinie für die Förderung von Aufwertungsmaßnahmen an den gewerblichen Erdgeschossfassaden wurde durch die Modernisierungsberatung ein Fassadenleitbild erstellt. Im Leitbild werden anhand von in Höchst vorhandenen Gebäuden gezeigt, welche Umbaumaßnahmen für eine Aufwertung der Ladenfassaden geeignet sind.
Die Überarbeitungen dienten als Grundlage für einen Workshop am 19. Oktober 2019, zu dem alle Gebäudeeigentümer und Betreiber von gewerblichen Nutzungen in Erdgeschossen eingeladen wurden. Anhand der beispielhaft erarbeiteten Bilder wurden geeignete Aufwertungsstrategien diskutiert und ein Leitbild zur Fassadengestaltung formuliert.
Das Leitbild wurde 2020 in einer bebilderten Broschüre veröffentlicht und dient als anschauliche Unterstützung der Beratung zum Förderprogramm.



Maßnahmen und Projekte

Digitale Gewerbeflächen-Börse

Als Instrument der Stadtteilagentur wurde bereits eine digitale Gewerbeflächen-Börse entwickelt. Diese vereinfacht das Leerstands-und Gewerbeflächenmanagement und ist insbesondere für die Benutzerinnen und Benutzer attraktiv. In der Gewerbeflächen-Börse können Immobilien-Suchende sofort auf einer interaktiven Karte sehen, ob geeignete Gewerbeflächen in Höchst zur Verfügung stehen. Sie können dann die Eigentümer:innen direkt oder über das Stadteilmanagement kontaktieren. Eigentümer:innen wiederum können ihre Mietobjekte eintragen und so leichter Mietinteressierte akquirieren. Auch können allgemeine Anfragen von Interessenten bearbeitet werden. Zudem erfolgt eine Information über die Fördermöglichkeiten für private Investitionen im Rahmen des Förderprogramms Innenstadt Höchst. Die digitale Gewerbeflächen-Börse ist eine Kooperation zwischen dem Verein Pro Höchst e.V. und dem Stadtteilmanagement, die Finanzierung erfolgt über die Förderung von gemeinschaftlichen Aktionen gemäß Richtlinie. Die Börse wurde auf der bestehenden Webseite von Pro Höchst eingerichtet.

Neustrukturierung der Verkehrs- und Parkregelungen am Höchster Markt

Zum Verkehr und zum Parken am Höchster Markt gab es in den letzten Jahren viele Gespräche in einer bürgerschaftlichen AG Markt, mit Anwohner:innen sowie mit den Markthändler:innen.

In diesen Gesprächen wurde deutlich, dass es weit auseinander liegende Positionen gibt. Deutlich wurde aber auch: Über alle Differenzen hinweg besteht Einigkeit darüber, dass die jetzige Beschilderung und Strukturierung vor allem des Parkens am Markt unbefriedigend und an einigen Stellen missverständlich ist. Allerdings hatten in den bisherigen Gesprächen verschiedene Gruppen auch sehr unterschiedliche Einschätzungen darüber, wie die bestehenden Parkmöglichkeiten tatsächlich genutzt werden.

Um hier eine objektive Grundlage für weitere Diskussionen zu gewinnen, wurde 2022 vom Büro Dipl.-Ing. Karin Weber Stadtplanung und Verkehrsplanung eine kleinräumige Parkraumanalyse durchgeführt. Auch diese kommt zum Ergebnis, dass Bedarf nach einer Neustrukturierung der Verkehrs- und Parkregelungen am Markt besteht.

In der Folge wurde das Büro Weber beauftragt, Konzepte für eine solche Neustrukturierung zu entwickeln. Erarbeitet wurden dabei vier unterschiedliche, aber jeweils in sich schlüssige Varianten. Analyse und Konzeptvarianten wurden im Ortsbeirat 6 am 10.10.2023 in aller Kürze vorgestellt. Öffentlich präsentiert und diskutiert wurden diese am 13.11.2023. Im Anschluss an die öffentliche Vorstellung wurde auf Anregung des Stadtplanungsamts und des Stadtteilmanagements ein Onlinetermin mit Mitgliedern des Ortsbeirats zur detaillierten Erläuterung der Varianten durchgeführt. Auf Wunsch des Ortsbeirats wurde dieser um eine Onlinetermin gemeinsam mit Markthändlerinnen und -händlern ergänzt, auf Wunsch dieser wiederum um einen gemeinsamen Ortstermin.
In der Sitzung am 25.06.2024 hat der Ortsbeirat 6 das Konzept A mit einigen Prüfaufträgen beschlossen. Aktuell wird der Markierungs- und Beschilderungsplan zur Umsetzung erarbeitet.


Königsteiner Straße

Die Königsteiner Straße bedarf einer Neubestimmung mit dem Ziel, die Funktion als zentrale Geschäftsstraße der Innenstadt Höchst, aber auch als Ort der Begegnung zu stärken. Diese Neubestimmung kann nur gelingen, wenn sie gemeinsam mit den Eigentümerinnen und Eigentümern und Gewerbetreibenden sowie der Höchster Öffentlichkeit erfolgt. Insbesondere in die gestalterische Neubestimmung sollte dabei der Bereich des Mainbergs zwischen Bolongarostraße und Main eingebunden werden. Er stellt die kürzeste Verbindung zwischen der Königsteiner Straße und dem bei Einheimischen und Besucherinnen und Besuchern beliebten Mainufer dar. Im Rahmen des Förderprogramms soll diese Neubestimmung und ein dialogischer Planungsprozess zu Möglichkeiten einer Umgestaltung der Königsteiner Straße angestoßen werden.

In einem ersten Schritt wurde hierfür beim Planungsbüro Weber – Stadtplanung und Verkehrsplanung eine Machbarkeitsstudie zu möglichen Perspektiven diese Bereiche beauftragt. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie wurden u.a. an einem Infostand auf der Königsteiner Straße präsentiert und diskutiert. Zudem wurden sie im Stadtteilbüro ausgestellt
und stehen zum Download zur Verfügung.

Die in der Studie aufgezeigte, umfassende Umgestaltung benötigt allerdings eine lange Planungs- und Vorbereitungszeit. Sie kann nicht im Rahmen des Förderprogramms Innenstadt Höchst erfolgen. In Ergänzung zu der Studie wurde daher durch ein Ingenieurbüro geprüft, wie durch kurzfristige Maßnahmen die Funktionsfähigkeit der Oberflächen verbessert werden kann (Gehwegplatten, Pflaster, Bodenmosaik, Baumscheiben, Entwässerungsrinnen). Entsprechende Vorschläge wurden inzwischen im Ortsbeirat 6 vorgestellt. Die Maßnahmen sollen in der verbleibenden Laufzeit des Förderprogramms Innenstadt Höchst vom Amt für Straßenbau und Erschließung umgesetzt werden.


Mobile Bänke mit Patenschaft, © Nassauische Heimstätte, Foto: Stefan Krutsch

Mobile Bänke Innenstadt Höchst

Über Sitzmöglichkeiten im öffentlichen Raum wird in vielen Stadtteilen heftig diskutiert. Fehlen Bänke im Stadtraum, so vermissen gerade Familien mit kleinen Kindern oder ältere Bürgerinnen und Bürger eine Möglichkeit zum Verweilen beim Einkaufen oder Spazierengehen. Sind Bänke vorhanden, werden sie oftmals auch nachts genutzt und es besteht die Gefahr, dass sie sich zum Treffpunkt von Ruhestörern entwickeln. Entsprechende Konflikte gab es auch zu den Bänken auf der Königsteiner Straße und in den angrenzenden Geschäftsstraßen wie der Hostatostraße. Als Ergebnis einer Konfliktmoderation, an der unter anderem die Höchster Senioren-Initiative, Anwohnerinnen und Anwohner und Geschäftsleute teilnahmen, wurde neben der bereits 2017 realisierten Aufstellung der „bunten Bänke“ auch die Aufstellung mobiler Bänke als zusätzliches Angebot vereinbart. Diese mobilen Bänke sollen das Ausruhen und Verweilen von Besuchendenr der Königsteiner Straße in den Tagesstunden ermöglichen, aber in den Nachtstunden nicht genutzt werden können. In einem Workshop kam die Idee auf, Gewerbetreibende der Einkaufsstraßen in Höchst für eine Patenschaft zu gewinnen. Die Gewerbetreibende stellen die Bänke tagsüber für alle nutzbar vor ihr Geschäft, nach Ladenschluss werden sie in das Geschäft gebracht und dort gelagert. Bei der Entwicklung der Bänke konnte die Höchster Innenstadt von der lokalen Kreativszene profitieren. Das Design-und Möbelatelier keinStil. aus der Höchster Kranengasse hatte bereits Ideen für eine mobile Sitzbank gesammelt. Diese wurden zum Prototyp der „urban-k“ weiterentwickelt. Die Bank kann wie eine Sackkarre bewegt werden. Das ermöglicht ein schnelles und flexibles Aufstellen. Nachts kann sie platzsparend im Geschäft gelagert werden. Gleichzeitig fungiert die Bank als Aufsteller, der von den Bankpatinnen und Bankpaten für Werbezwecke genutzt werden kann.
Es wurden bereits Bänke in der Königsteiner Straße, in der Hostatostraße, in der Bolongarostraße und in der Badstubengasse aufgestellt. Weitere Patinnen und Paten werden in der Höchster Innenstadt gesucht.

Nahmobilitäts- und Parkraumstudie

Eine wichtige Maßnahme im Zuge des Förderprogramms Innenstadt Frankfurt-Höchst ist die Studie zur Förderung der Nahmobilität und zur besseren Strukturierung des Parkraumes im Fördergebiet. Unter Nahmobilität wird der nicht-motorisierte Verkehr, also vor allem Fuß- und Radverkehr, im Kontext von Stadtteilen und Quartieren verstanden. Dabei spielen nicht nur Umweltaspekte eine Rolle, sondern explizit auch die Impulse, die stadtverträgliche Mobilitätsformen für die Entwicklung lebendiger Stadtteilzentren setzen. Im Rahmen eines Nahmobilitätskonzeptes sollten die unterschiedlichen Nutzungsinteressen identifiziert und unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen abgewogen werden.

Ein Thema, an dem sich besonders viele Konflikte ergeben und an dem sich besonders viel Kritik und Diskussionen festmachen, ist zudem der Parkraum. Als zweiter Baustein einer integrierten Betrachtung wurde daher in der Studie zunächst das Parkraumangebot und die tatsächliche Nutzung bzw. Nachfrage erhoben und dann Maßnahmen insbesondere für eine funktionalere Strukturierung des ruhenden Verkehrs und eine bessere Kommunikation der verfügbaren Angebote ausgewiesen. Für die integrierte Nahmobilitäts- und Parkraumstudie wurde kein klassisches Verkehrskonzept beauftragt, sondern vielmehr die Begleitung durch ein Fachbüro in einem iterativen Verfahren gemeinsam mit den zuständigen Ämtern, Trägern und Behörden und unter Beteiligung der Öffentlichkeit.

Mit den Leistungen zur Erarbeitung der integrierten Nahmobilitäts- und Parkraumstudie wurde im Februar 2022 das dafür spezialisierte Büro „planersocietät“ beauftragt.

Zunächst erfolgte eine umfassende Bestandsanalyse. Für Teilbereiche der Höchster Innenstadt wurde die Parksituation neu erhoben. Bürgerinnen und Bürger konnten ihre Eindrücke zur Verkehrssituation bei Befragungen vor Ort und einer Fragebogenaktion mitteilen. Im November 2022 waren alle interessierten Bewohnerinnen und Bewohner von Höchst ebenso wie lokale Gewerbetreibende und Beschäftigte eingeladen, bei einer Veranstaltung im BiKuZ ihre Vorstellungen zur zukünftigen Ausrichtung des Verkehrsgeschehens in der Höchster Innenstadt einzubringen. Die Ergebnisse flossen in die Erarbeitung von Zielen und Maßnahmen ein.
Als Ergebnis liegt nun ein Konzept für die Höchster Innenstadt vor, das kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Nahmobilität und zum Parken beinhaltet. Aus dem Maßnahmenpaket sollen erste, kurzfristig durchführbare Maßnahmen noch während der Laufzeit des Förderprogramms Innenstadt Höchst umgesetzt werden.

Das Maßnahmenkonzept wurde am 5.11.2024 in einer Veranstaltung sowie einer Ausstellung bis zum 23.11.2024 in der Stadtbücherei Höchst präsentiert.
Die Dokumentation der Bürger:innen-Veranstaltung vom 10.11.2022, die Bestandsanalyse, die Plakate zur Vorstellung des Maßnahmenkonzeptes sowie die Dokumentation der Abschlussveranstaltung finden Sie nachfolgend zum Download.


Weitere Maßnahmen und Projekte

Wettbewerbsentwurf Ettinghausenplatz, © Meixner Schlüter Wendt aus Frankfurt mit KuBuS Freiraumplanung aus Wetzlar

Begleitung Umgestaltung Ettinghausenplatz

Der Ettinghausenplatz soll im Rahmen des Programms „Schöneres Frankfurt“ in den nächsten Jahren neugestaltet werden. Der Ort hat eine lange und wechselhafte Geschichte, die für Höchst von hoher Bedeutung ist. Stadtmauer, Wehrturm, Porzellan-Abfallgrube und schließlich ab 1805/1806 Sitz der Höchster Synagoge, deren zweiter Neubau im Zuge der Reichspogromnacht 1938 zerstört wurde.

Vor diesem Hintergrund fanden 2020 archäologische Grabungen auf dem Platz statt. Nach Abschluss der Grabungen wurde der Platz mit einer einfachen Asphaltdecke vorläufig wieder geschlossen. Zur Ideen- bzw. Konzeptfindung für die neue Platzgestaltung wurde 2021/22 ein freiraumplanerischer Wettbewerb unter Berücksichtigung der Grabungsergebnisse durchgeführt. Das Preisgericht hat in der Sitzung im März 2022 unter Vorsitz von Dr. Rena Wandel-Höfer aus Saarbrücken das Büro Meixner Schlüter Wendt aus Frankfurt mit KuBuS Freiraumplanung aus Wetzlar mit dem 1. Preis ausgezeichnet.

Gerade aufgrund seiner Geschichte hat der Ettinghausenplatz für viele Menschen aus Höchst eine große Bedeutung. Im Rahmen des Förderprogramms Innenstadt Höchst wurde daher allen Höchster:innen die Gelegenheit gegeben, vor dem Wettbewerb in einem für alle offenen Beteiligungsverfahren ihre Ideen an den künftigen Charakter des Platzes einzubringen. Die Dokumentation der unterschiedlichen Anregungen und der Diskussionen diente als Inspiration an die teilnehmenden Büros. Nach dem Wettbewerb wurde außerdem eine Informationsveranstaltung zum Wettbewerb und den prämierten Arbeiten durchgeführt und alle eingereichten Arbeiten in der Stadtbücherei in Höchst für mehrere Wochen ausgestellt.

Bis zur Neugestaltung des Platzes sind auch nach dem Wettbewerb noch zahlreiche Verfahrensschritte notwendig (Planung, politische Diskussion, Ausschreibung Bauleistungen etc.). In dieser Zeit bietet der Platz Potential für eine Zwischennutzung.


Sommeraktionsfläche am Mainufer

Sommeraktionsfläche am Mainufer, © Nassauische Heimstätte

Das Mainufer vor der Altstadt hat sich seit der Umgestaltung zu einem zentralen Ort für die Höchster Innenstadt entwickelt. Was bisher fehlte, ist eine Fläche, die durch einen geeigneten Untergrund und eine prominente Lage die Möglichkeit für die Durchführung kleinerer Veranstaltungen und Aktionen bietet. Vor diesem Hintergrund brachten lokale Initiativen und Einrichtungen aus dem Frankfurter Stadtteil, unter anderem die Initiative Frankfurt West, die Tanzschule Weber und der Leiter der Verwaltungsstelle Höchst, die Idee einer „Sommeraktionsfläche“ am Mainufer ein.

Die Idee der Sommeraktionsfläche wurde 2020 am Mainufer zwischen Ochsenturm und Spielplatz umgesetzt: Das Stadtplanungsamt übernahm im Rahmen des Förderprogramms Innenstadt Höchst die Finanzierung, das Grünflächenamt realisierte die Fläche, die Koordination der Nutzung wird vom Stadtteilmanagement übernommen. Am 19.06.2020 wurde die Fläche von Stadtrat Mike Josef den Höchster:innen zur Nutzung übergeben. Gedacht ist die Fläche für klassische Sommeraktionen, für die man gerne einen festen Boden hat, also Tanzen, Sport und ähnliches. Die Fläche kann von Interessierten spontan bespielt werden, kann aber auch für einzelne oder regelmäßige Termine reserviert werden. Hierfür wurde auf der Website von Pro Höchst ein Kalender eingerichtet.


Arbeitsgruppen

Nach der Stadtteilwerkstatt 2019 hatten sich vier Arbeitsgruppen gebildet, die sich engagiert und kontinuierlich mit Themen der Höchster Innenstadt beschäftigen.

Die Gruppe „Aufwertung Markt / Marktplatz / Markthalle“ beschäftigt sich mit Ideen zu einer Erweiterung des Angebots auf dem Markt, zur besseren Vermarktung des Markts, zu einer anderen Organisation des Verkehrs an Markttagen (Zufahrt, Parken) sowie zur Gestaltung des Marktplatzes. Ausgangspunkt und unstrittig ist dabei in der Gruppe, dass der Markt ein wichtiges Potential für Höchst darstellt und dass das bereits bestehende Angebot erhalten werden soll.

Die Gruppe „Stadtgärtner*innen“ verfolgt das Ziel, Grün in die Straßenräume und auf die Plätze von Höchst zu bringen, ganz unter dem Gesichtspunkt einer klimaangepassten Stadtentwicklung. Daneben ist es der Gruppe besonders wichtig, begrünte Orte zu schaffen, die eine hohe Biodiversität bieten (z.B. bienenfreundlich sind) und an denen sich Menschen gerne aufhalten. Die Gruppe aus Höchst möchte bei den verschiedenen gärtnerischen Aktivitäten Anwohnerinnen und Anwohner sowie nahe gelegene soziale Betreuungs-und Bildungseinrichtungen als Pflanzpatinnen und Pflanzpaten einbinden. Am Höchster Markt und am Andreasplatz wurden bereits Pflanzbeete umgesetzt.

Die Bürgervereinigung Altstadt hat sich das Thema „Müll und Sauberkeit“ schon vor längerer Zeit auf die Agenda gesetzt und auch in die Stadtteilwerkstatt und andere Veranstaltungen aktiv eingebracht. In der Gruppe werden die illegalen Ablagerungen von Sperrmüll oder Müll in den Grünanlagen aber auch die aktuelle Struktur der Müllentsorgung betrachtet und im Austausch mit den Fachämtern nach Lösungsansätzen gesucht.

Die Gruppe „Radverkehr“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Situation für Radfahrerinnen und Radfahrer in Höchst zu verbessern und sicherer zu machen. Höchst soll ein Stadtteil werden, in dem die Menschen oft und gerne Fahrrad fahren und den sie gut mit dem Rad erreichen können. Die Gruppe beschäftigt sich in diesem Sinne mit unterschiedlichen Themen, etwa der Sicherheit von Fahrradwegen, der Anschaffung eines Lastenrads für Höchst oder der Diskussion kommunaler und regionaler Planungen aus Radfahrerinnen- und Radfahrer-Sicht.