Parkstadt Unterliederbach II
Bebauungsplanverfahren Nr. 926 - Nordwestlich Silobad
Frau Waltraud Schelter
Telefon: +49 (0)69 212 70340
Projektbeschreibung
Planungsanlass
Die Planung für die Weiterentwicklung der Parkstadt Unterliederbach ruhte infolge der räumlichen Nähe zum Industriepark Höchst und aufgrund der ungelösten Seveso-Problematik für mehrere Jahre. Die Fortentwicklung der Rechtsprechung lässt inzwischen die Abwägung konkurrierender Belange zu, die sich aus den Schutzzielen der Seveso-III-Richtlinie einerseits und den Entwicklungszielen der Stadt Frankfurt am Main zur Baurechtschaffung schutzbedürftiger Nutzungen innerhalb der Achtungsabstände andererseits, ergeben. Insofern wurde nun die Planung für die Weiterentwicklung der Parkstadt Unterliederbach ergebnisoffen wieder aufgenommen. In diesem Zusammenhang ist beabsichtigt, besondere Alarmierungs- und Schutzvorkehrungen zu treffen und die Gebäude mit einer haustechnischen Ausstattung zu versehen, die im Falle eines Störfalles automatisiert ausgelöst werden. So soll für die künftigen Bewohner ein hohes Niveau an Sicherheit bei Störfällen gewährleistet werden.
Planungsgebiet
Das Plangebiet befindet sich im Westen der Stadt, in einer Entfernung von etwa 11 km Luftlinie zur Innenstadt und umfasst eine Fläche von rund 18 Hektar. Der Planbereich liegt westlich und teilweise nördlich des Hortensienrings, der das Wohngebiet „Parkstadt Unterliederbach" erschließt und an die Hunsrückstraße anbindet. Südlich des Planbereiches befinden sich das Silobad und das Gewerbegebiet „Silostraße", die Fraport Arena sowie in etwa 700 m Entfernung die Jahrhunderthalle. Davon abgesehen, ist das Gebiet von Landwirtschaftsfläche umgeben.
Planungsziele
In der Erweiterung der Parkstadt sollen etwa 1.000 neue Wohnungen errichtet werden. Unter Berücksichtigung des großen Bedarfs an preisgünstigem Wohnraum in Frankfurt am Main und den aktuellen ökologischen Erfordernissen ist – gegenüber der früheren Planung aus den 1980er Jahren mit Reihenhäusern - eine Neuausrichtung des Planungskonzepts erforderlich, um eine verdichtete Bebauung mit einem flächensparenden Erschließungsnetz umsetzen zu können. Zur Verbesserung des Angebots an Wohnraum für niedrigere Einkommen soll im Gebiet ein Anteil von mindestens 30 % der Geschossfläche für Wohnungen festgesetzt werden, die für geförderten Wohnraum geeignet sind. Des Weiteren ist eine Nutzungsmischung angestrebt, die differenzierte Wohnformen mit Wohnfolgeeinrichtungen, schulischen und anderen sozialen Einrichtungen kombiniert. So sollen beispielsweise zwei Kindertagesstätten entstehen, die in die Erdgeschosszonen von mehrgeschossigen Wohngebäuden integriert sind. Zur Deckung des Grundschulbedarfes soll auch ein gesonderter Schulstandort im Norden ausgewiesen werden. An einem zentralen Platz innerhalb des Gebietes kann auch ein Nahversorger angesiedelt werden. Die Grünachse der Zaubernussallee wird ins neue Plangebiet hinein fortgeführt.
Für das Neubaugebiet soll ein innovatives Mobilitätskonzept erarbeitet werden, unter anderem mit Angeboten zu Carsharing und Quartiersgaragen. Hierzu zählt selbstverständlich auch die Schaffung einer Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr mit dem Bus, um das zusätzliche Verkehrsaufkommen durch Personenkraftwagen soweit als möglich zu minimieren.
Planungsverlauf
Der Aufstellungsbeschluss zur Wiederaufnahme der Planung wurde von der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Frankfurt im ersten Quartal des Jahres 2019 beschlossen. Anschließend wurde die nach Baugesetzbuch vorgeschriebene frühzeitige Beteiligung der Bürger und der Behörden durchgeführt, deren Anregungen und Hinweise nun ausgewertet werden.
Parallel dazu soll die Wiederaufnahme der Fläche als Wohnbaufläche in den Regionalen Flächennutzungsplan beantragt werden.