Frankfurt hat in der vergangenen Dekade Menschen und Unternehmen angezogen. Die Stadt ist in dieser Zeit stark gewachsen und hat sich verändert. Diese Veränderungen eröffnen Gestaltungsspielräume, beinhalten aber auch Herausforderungen für die Stadt, für die hier lebenden Menschen und ansässigen Betriebe.
Um eine klare und gemeinsame Vorstellung über die Zukunft der Stadt Frankfurt zu entwickeln, wurde das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Frankfurt 2030+ erarbeitet und von der Stadtverordnetenversammlung im November 2019 beschlossen.
Mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept wurden von der Stadtverordnetenversammlung sechs Zielvorstellungen und Entwicklungsstrategien definiert:
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1. Frankfurt für Alle
Frankfurt am Main ist im Jahr 2030 eine Stadt mit Wohnraum für alle. Dank einer konsequenten Wohnungspolitik finden die Frankfurterinnen und Frankfurter in der ganzen Stadt Wohnungen, die zu ihren Bedürfnissen passen. Investitionen in die soziale Infrastruktur und eine gezielte Weiterentwicklung der Stadtteile und ihrer Zentren leisten einen Beitrag zur Teilhabegerechtigkeit und Daseinsvorsorge.
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2. Dynamische Wirtschaftsmetropole
Frankfurt am Main als Kern des Ballungsraums Frankfurt/Rhein-Main und der weiteren Metropolregion richtet seine Wirtschaftsstruktur und seine Wirtschaftsflächen auf die Anforderungen der Zukunft und auf seine spezifische Funktion in der Region sowie als Tor zur Welt aus. Frankfurt am Main ist 2030 einer der führenden Innovationsstandorte und die „Digital Hub“ Europas. Die Stadt bietet – im Zusammenspiel mit der Region – attraktive Standorte für Industrie und Gewerbe, wird zu einem bedeutenden Standort der „Industrie 4.0“ und ist ein führender Finanzplatz.
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3. Mehr Frankfurt
2030 ist Frankfurt am Main urbaner. Die Stadt zeichnet sich durch lebendige Stadtteile, eine höhere bauliche und einwohnerbezogene Dichte und Nutzungsmischung aus. Frankfurt am Main bekennt sich zu den Chancen des Stadtwachstums und zeigt innovative Wege auf, wie zukunftsfähig damit umgegangen wird. Nur mit einem erheblichen regionalen Entlastungsbeitrag und einem ausgewogenen Mix von städtebaulichen Handlungsansätzen im Stadtgebiet kann Frankfurt am Main die schon heute absehbare Bevölkerungs- und Beschäftigungsentwicklung nachhaltig gestalten. Innen- und Außenentwicklung sowohl in Stadt als auch Region ergänzen sich. Grün- und Freiräume werden im Zuge der Stadtentwicklung aufgewertet, erweitert, besser vernetzt und auf eine gerechte Verteilung im Stadtgebiet geachtet.
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4. Umwelt- und klimagerechtes Frankfurt
Die Stadt ist auch 2030 lebenswert und zukunftsfest. Sie leistet ihre Beiträge zur internationalen Verantwortung gegenüber Klimaschutz und dem Erhalt der biologischen Vielfalt. Die Sicherung und Entwicklung von Grün- und Freiräumen werden als wichtige Elemente einer hohen Lebensqualität weiterhin gefördert und Offenland bleibt für die Durchlüftung und Kaltluftentstehung erhalten. Die Landwirtschaft im Stadtgebiet erfüllt für die regionale Produktion von Lebensmitteln und zur Landschaftspflege des Offenlandes wichtige Funktionen. Ein zentraler Baustein dafür ist der GrünGürtel. Mobilität wird mittels einer engen Abstimmung mit der Siedlungsentwicklung und einer konsequenten Förderung von umweltschonenden Mobilitätsformen stadtverträglich abgewickelt. Mit gezielten Investitionen in den öffentlichen Personennahverkehr hält das Verkehrssystem Schritt mit dem Stadtwachstum. Frankfurt am Main unternimmt Anstrengungen für den Klimaschutz und passt sich gleichzeitig an den stattfindenden Klimawandel an.
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5. Die Region ist die Stadt
Frankfurt richtet sein Handeln auf eine langfristige und zukunftsfähige Stärkung der gesamten Region aus. Die Stadt Frankfurt verbindet dabei einen starken eigenen Positionsbezug zu Fragen der Regionalentwicklung mit einem partnerschaftlichen Handeln auf gleicher Augenhöhe. Die bereits heute vorhandenen engen Beziehungen zu den Kommunen der Region sowie zu regionalen Aufgabenträgern werden weiter ausgebaut und mit einer größeren Verbindlichkeit versehen. Frankfurt denkt seine weitere Stadtentwicklung und die dafür erforderlichen Strategien im Jahr 2030 konsequent regional. Regionalplanung und Regionalentwicklung im Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main sind 2030 institutionell gestärkt und ihre Strategiefähigkeit ist erhöht.
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6. Stadtentwicklung als Gemeinschaftsaufgabe
Frankfurt setzt auf das enge Zusammenwirken von Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft in der Stadtentwicklung. Frankfurt geht die Entwicklung der Stadt ganzheitlich an, informiert aktiv und beteiligt die Bürgerinnen und Bürger konsequent über das gesetzliche Mindestmaß hinaus und nutzt dafür neue Formate und Technologien.
Ein Strategieplan zeigt die räumlich darstellbaren Inhalte der Zielvorstellungen. Acht Gebiete wurden als Schwerpunkträume festgelegt, da sie besonders hohe Potenziale für die weitere Stadtentwicklung bieten.
Das Integriertes Stadtentwicklungskonzept Frankfurt 2030+ kann hier als Broschüre bestellt werden und steht zum Download als PDF bereit.
Zur Erarbeitung der Zielvorstellung wurden seinerzeit wesentliche Entwicklungen und Trends in Frankfurt analysiert und Szenarien entwickelt, um Denkalternativen der Stadtentwicklung zu veranschaulichen. Die Ergebnisse sind im Statusbericht und in den Zeitungen Frankfurt Deine Stadt dokumentiert.
Das integrierte Stadtentwicklungskonzept wurde fach- und ressortübergreifend und im Dialog mit der Öffentlichkeit erarbeitet.